TikTok Star Samu: „Ich würde sagen, dass ich in meiner Schule gar keine Freunde habe.“
Samus Kleine Welt erobert aktuell TikTok im Sturm. Von Nura (SXTN) über Kim is in a Mood bis hin zu mir und meiner Followerschaft – alle sind begeistert von den Erlebnissen der deutschen Trisha Paytas. Man kann den Einfluss ihrer Geschichten nicht abstreiten, denn schon seit 2021 ist sie auf TikTok aktiv und erzählt uns von ihrem abenteuerlichen Leben. Ein Leben, das so abenteuerlich ist, dass manche Menschen denken, ihre Geschichten seien erfunden.
Ihr habt sicherlich alle schon einmal von dem New Yorker Girl, dem Lloret-de-Mar-Mädchen oder seit Neuestem dem Kloster-Mädchen gehört. Das sind alles unterschiedliche Umschreibungen für the one and only: Samus Kleine Welt.
Heute habe ich die Ehre, mit ihr über ihre vermeintlich kleine Welt zu sprechen.
Wie fühlt es sich denn an, aktuell so im Hype zu sein, wie du es gerade bist?
Ich kann es gar nicht so richtig realisieren, aber es freut mich total. Ich hatte ja schon öfter meine Prime-Times, aber als Content Creator ist man daran gewöhnt, dass es immer Aufs und Abs gibt. Aktuell dieser Fame – sage ich mal – fühlt sich einfach unreal an.
Es ist ja wirklich verrückt, dass selbst große Namen wie Nura (SXTN) dich wegen deines Gedichts verteidigen. Wie gehst du mit negativen Kommentaren um, besonders im Zusammenhang mit deinem Gedicht?
Ich gehe damit humorvoll um. Vor allem am Anfang hätte ich niemals gedacht, never never ever, als ich dieses Video gepostet habe, dass es so viral geht. Ich wusste schon die Tage bevor ich ins Kloster gegangen bin, dass ich einen Text schreiben werde, um mit ihm abzuschließen. Also habe ich es gemacht und gepostet. Die Kommentare unter dem Video haben mich dann teilweise verletzt, beziehungsweise es hat mich krass schockiert, dass Menschen einfach nicht checken, dass ich es ernst meine und sich dann darüber lustig machen. Im Endeffekt hat mich das gestört und verletzt, weshalb ich das in einem separaten Video klargestellt habe. Ich habe versucht, dagegen anzusprechen, weil ich finde, dass man niemandem seine Gefühle absprechen sollte.
Du hast gesprochen wie eine Löwin! Jetzt aber zu etwas Positivem! Wie ist es dazu gekommen, dass du all deine Videos im Badezimmer drehst?
Du musst dir vorstellen, mit 15 oder 16 Jahren habe ich nur Videos im Badezimmer gepostet. Als ich dann öfter unterwegs war und Videos draußen hochgeladen habe, haben Menschen kommentiert: "Hat sie ein Badezimmer-Verbot?" Im Badezimmer ist nämlich sehr gutes Licht, und irgendwann wurde es mein Markenzeichen. Deswegen bin ich dabei geblieben. Vor allem, weil mein Zimmer meistens unordentlich ist. Mein Zimmer ist meine Privatsphäre, wodurch ich immer noch einen Teil von mir habe, der unabhängig von Social Media privat bleibt, auch wenn alles, was ich in meinem Leben mache, ziemlich präsent auf Social Media ist.
Wie ist es denn für dich in der Schule?
Ich würde sagen, dass ich in meiner Schule gar keine Freunde habe.
Ich werde nicht arg beachtet, auch wenn ich weiß, dass über mich geredet wird. Ich habe schon immer Social Media gemacht, deshalb war das eigentlich schon immer so. Ich fokussiere mich auf mich selbst, und wenn Videos von mir viral gehen, wird mir das in der Schule natürlich hinterhergerufen, z. B. 'Bitte komm zurück, Schatzi' oder 'Kevin, wo ist mein Fahrrad?'. Ich kenne es halt nicht anders.
Wie war denn deine Zeit in der Schule, bevor du mit Social Media angefangen hast?
Ich hatte auf jeden Fall mehr Freund*innen, auch wenn es die falschen Freund*innen waren. An unserer Schule wird immer hinter dem Rücken gelästert, die Freundschaften tun so, als wären sie richtig eng, aber in Wirklichkeit sind sie das nicht. Deswegen wollte ich mich immer mehr davon distanzieren. Früher habe ich es noch genossen, wenn meine Mitschüler*innen mir Aufmerksamkeit geschenkt haben, aber mittlerweile juckt es mich nicht mehr, was meine Mitschüler*innen sagen.
Lieber bist du eine Einzelgängerin, als wenn dein Kreis voller falscher Schlangen ist. Von daher denke ich, machst du alles richtig. Du hast als Samuskleinewelt schon echt viele Abenteuer erlebt. Was war dein Lieblingsabenteuer, das du mit uns geteilt hast?
Ganz klar Lloret de Mar. Besonders, weil Menschen immer noch kommentieren, dass sie meine Lloret-Vlogs vermissen. Erstens hätte ich nie erwartet, dass das so viel Aufmerksamkeit bekommt, und zweitens, dass es dann so krass heftig in der Schule wird.
Wegen Lloret de Mar bist du ja fast von der Schule verwiesen worden. In denselben Videos hast du auch erzählt, dass du Schülersprecherin warst. Wie war das für dich? Die Einzelgängerin, die Schülersprecherin ist.
Ich habe das sehr gerne gemacht. In den Jahren 2023/24 habe ich mich sehr viel für Schüler*innen eingesetzt und nicht nur an meiner Schule, sondern ich war auch bei Sitzungen der Landesschülervertretungen dabei. Nach den zwei Jahren als Schülersprecherin wurde mir die Verantwortung zu viel, und ich war froh, mein Amt abzugeben, vor allem, weil ich zeitgleich immer präsenter auf Social Media wurde.
Lass uns mal wieder zurück zu deinen Abenteuer kommen. Dein New Yorker Video war ja das erste Video von dir, das viral gegangen ist. Bis heute wirst du noch damit verbunden. Nervt dich dieses New Yorker/Dirndl Image manchmal?
Mich nervt es schon, weil in all dieser Zeit kann man mich mit noch viel mehr Sachen verbinden, als nur mit dem New Yorker Thema. Ich habe mich eben weiterentwickelt und weitere Erlebnisse gepostet. Deswegen nervt es mich immer noch, auf dieses New Yorker Girl reduziert zu werden, vor allem, wenn ich in Livestreams immer noch lese: ,,Ist das nicht das New Yorker Girl??". Ja das bin ich, aber ich bin eben auch vieles mehr.
Wer weiß, vielleicht wirst du in Zukunft mit anderen Geschichten assoziiert. Gegebenenfalls mit einem TV - Format. Was sind denn deine Pläne für die Zukunft?
Mit Social Media möchte ich auf jeden Fall weitermachen. Trotzdem möchte ich, dass es eine Nebensache bleibt und nicht mein Hauptberuf wird. Wegen der TV-Castings habe ich bemerkt, dass es ein ewiger Prozess ist, der Monate andauert. Ich werde mich weiterhin stetig bewerben, aber mich nicht allzu sehr darauf fokussieren und auf Anrufe warten oder hoffen, weil ich mich sonst verrückt mache. Nach dem Abi möchte ich dann auf jeden Fall reisen, die Zeit genießen und nutzen – im Prinzip mich selbst finden.
Was ist mit dem Thema Podcast?
Man muss sich wirklich viele Gedanken darum machen, man braucht Themen und Ideen, und ich habe beispielsweise noch nicht mal ein Mikrofon. Wenn ich einen Podcast mache, werde ich erstmal nur die Audio-Version hochladen und mich auf meine Zuschauer*innen anpassen, was sie von mir hören wollen.
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Und damit war das Interview auch fertig! Ich sage euch ganz ehrlich, Freunde, ich habe Samu in diesem Interview als ein sehr liebes und bodenständiges Mädchen kennengelernt, mit Einstellungen, von denen ich mir selbst eine Scheibe abschneiden sollte. Ich wünsche ihr sehr viel Spaß auf ihren anstehenden Reisen nach China und Thailand, die sie übrigens alleine bereist!